Sektionsmeisterschaft der Schreiner an der GBW
Der Schreinermeisterverband des Zürcher Oberlands (SZO) führte im ÜK-Zentrum die 1. Runde der Sektionsmeisterschaft durch.
Daniel Aellig (ÜK-Leiter an der Gewerblichen Berufsschule Wetzikon) hat die 4 Kandidaten – zu früher Stunde – 7.15 Uhr am Samstag, dem 29. August, an dem sich andere für die bevorstehende Streetparade ausschlafen – im Kurszentrum Wetzikon begrüsst. 4 frische Gesichter von jungen Leuten, die sich offensichtlich fürs Schreinern interessieren. Die zur Beurteilung aufgebotenen Experten sind ebenfalls vor Ort: Yvonne Freuler und Roger Blattmann. Die angehenden Berufsleute werden mit dem Wettkampf-Shirt ausgestattet, bekommen letzte Erklärungen zum Programm und machen sich mit dem vorbereiteten Material und den zur Verwendung vorgesehenen Maschinen vertraut.
Um 7.30 Uhr geht’s mit der Arbeit am Stufentisch los. Die komplette Unter-konstruktion muss vor dem Verleimen den Experten vorgelegt werden. Das hätte man sich als Ziel für den Vormittag vorstellen können, was aber nicht alle Teil-nehmer geschafft haben. Aber die 4 haben intensiv und mit dem Einsatz ihres ganzen Könnens und Willens an dem Möbel gearbeitet. Die eingesetzten Mittel sind nicht absolut vergleichbar, der 2.-Lehrjahr-Mittbewerber hat sich praktisch ganz auf die zur Verfügung stehenden Werkzeuge im ÜK-Zentrum abgestützt, währenddem die beiden Mittbewerber im 3. Lehrjahr und auch der 4.-Lehrjahr-Teilnehmer mit eigenem Werkzeugkasten in den Wettkampf gezogen sind. Die Spiesse sind nicht gleich lang, aber das Fehlende wird so gut wie möglich mit Wille wettgemacht. Die Routine/Erfahrung bei den bereits etwas länger Schreinernden wird auch für den Laien sichtbar, da wird Klebband eingesetzt, um das Schutzholz für die Schraubzwinge zu befestigen, andere setzten x-mal an, weil das Dinge sich immer wieder verselbständigt. Aber Routine und Erfahrung ist nur ein Attribut, Genauigkeit und das Wissen um den Einsatz der vorhandenen Maschinen und Werkzeuge ist ein anderes, das manifestiert sich vor den Experten, wenn’s darum geht, die Unterkonstruktion beurteilen zu lassen. Es sitzt nicht alles, hat da und dort etwas viel Spiel, die Masse sind nicht überall 100%ig, ihre Ungenauigkeit liegt hie und da ausserhalb der gewährten Toleranz. Die maximale Punktzahl gibt es nur, wenn alles stimmt.
Nach einer einstündigen Mittagspause geht’s weiter, die Unterkonstruktion muss noch verleimt werden, wo dies am Morgen nicht mehr gereicht hat. Der Winkel von 7 Grad spielt eine wichtige Rolle und wirkt sich unterschiedlich tückenhaft aus, auch wenn man die Schraubzwinge ansetzen will. Dann geht’s an die Tischblätter, da müssen noch Kanten gebrochen werden und sie müssen schliesslich massgenau auf die Unterkonstruktion aufgesetzt werden, das eine gedübelt, beide vierfach verschraubt. Zuvor wird aber noch an den Unterkonstruktionen «gebützelt», unterschiedlich lang, z.T. zu lange, das erkennt auch der Laie, der sich wundert und sich eine Viertelstunde vor Abgabetermin nicht vorstellen kann, wie da die Tischblätter noch auf die Unterkonstruktion kommen sollen...
Und da läuft sie ab, die Zeit. Die vier Kandidaten werden aufgefordert, ihr fertiges Möbeli zur Schlussbeurteilung – versehen mit dem Namensschild– vorzulegen. Da werden jetzt noch die letzten Unsauberkeiten festgestellt oder aber die beiden Experten können den fertiggestellten Stufentisch als gelungenes Möbel mit oder ohne kleine Unzulänglichkeiten abschliessend beurteilen. Daraus folgt die Klassierung, nur einer kann siegen. Markus Hummel, Präsident der Schreinermeister Zürcher Oberland SZO ist für die kleine Abschussfeier dazugestossen, mit ihm auch ein paar Gäste: Eltern, Kollegen, Berufsschullehrer, der Chef. Markus Hummel bedankt sich für den Einsatz, gewonnen hat eigentlich jeder, wenn nicht die Sektionsmeisterschaft, dann sicher Wertvolles für sich persönlich – Erfahrung, Selbstvertrauen. Er dankt allen Beteiligten, Daniel Aellig für die Organisation und zusätzlich Susanne Aellig für den anschliessenden Apéro, den beiden Experten, dem SVZ für die Unterstützung und übergibt Daniel Aellig das Wort für die Rangverkündigung und die Überreichung der Atteste.
Auch Daniel Aellig dankt nochmals für den gelungenen Tag, dankt den angehenden Berufsleuten für ihren Einsatz im Interesse ihrer Berufsbildung, den Experten und seiner Frau Susanne für die Bereitstellung des Apéros... Dann geht’s an die Würdigung der geleisteten Arbeit. Im unbeliebten 4. Rang schliesst Reto Maag ab, der dafür einen Trostpreis erhält – dafür habe er ja gekämpft, meint er humorvoll. Daniel Aellig preist seinen tollen Teilabschluss, der gutes für die Schlussprüfung erwarten lasse und Reto Maag seinerseits setzt da noch eins drauf: «Ich möchte beim Abschluss um den Hobel kämpfen». Auf dem 3. Rang schliesst Ramon Essig ab, der mit dem Rüstzeug des 2. Lehrjahres einen mutigen Entscheid zur Teilnahme an dieser Sektionsmeisterschaft getroffen hat. Den 2. Rang hat sich Dominik Anliker erkämpft. Er, wie auch der Sieger dieser ersten Austragung auf dem SVZ-Gebiet, Matthias Peterhans sind aus dem 3. Lehrjahr in diesen Wettbewerb gestartet.
Matthias Peterhans also im 1. Rang erhält von Daniel Aellig noch ein paar Daten, die es ab jetzt einzuhalten gilt: Eine Infoveranstaltung in Bern und dann die Ostschweizer Ausscheidung zur Schreiner Meisterschaft, die dann anlässlich der Messe Wohnen&Genuss 2016 (30. März bis 3. April 2016) stattfinden werden.
Alle Teilnehmer haben ihren Attest überreicht bekommen und sie wie auch die übrigen Besucher und Gäste sind herzlich zum Apéro eingeladen worden. Man hat nach dem heissen Tag gerne mehr als nur ein Glas kaltes Getränk zu sich genommen und die feinen Minisandwiches von Susanne Aellig haben hervorragend gemundet. Vielen Dank.
für den SVZ Marcel Künzi, 2.9. 2015